Der Fachkräftemangel hat die IT-Branche fest im Griff, das zeigt eine aktuelle Umfrage des Digitalverbandes BITKOM. Die Zahl der unbesetzten IT-Stellen stieg 2017 um ganze acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. 55.000 IT-Stellen blieben im vergangenen Herbst unbesetzt.
75 Prozent der IT- und Telekommunikationsfirmen sehen aktuell einen Mangel an IT-Fachkräften und 56 Prozent der Firmen gehen von einer weiteren Verschärfung der Situation aus. Allerdings ist nicht nur die ITK-Branche vom Fachkräftemangel betroffen. Auch Anwenderunternehmen bekommen den Mangel zu spüren. Immerhin 31.500 IT-Stellen konnten diese Betriebe nicht besetzen. Sie suchen mittlerweile ebenfalls händeringend nach IT-Spezialisten. Fast zwei Drittel der Firmen blicken entsprechend besorgt auf den Mangel und die Folgen für ihre Zukunft.
Wie verteilte sich die Zahl der freien IT-Stellen? Wo zeigte sich der IT-Fachkräftemangel am deutlichsten?
- 23.500 von den insgesamt 55.000 vakanten Stellen gehörten zu ITK-Branche. (20.800 bei Software-Anbietern und IT-Dienstleistern, 2000 bei Firmen aus den Bereichen Hardware, Unterhaltungselektronik sowie Kommunikationstechnik)
- Telekommunikationsanbieter verzeichneten hingegen nur 700 vakante Stellen bei IT-Spezialisten
Welche IT-Spezialisten werden von den ITK-Unternehmen besonders dringend gesucht?
- Spitzenreiter sind die Software-Entwickler. Sie wurden von 63 Prozent der Firmen händeringend gesucht. Dabei bestand auch Bedarf an zusätzlichem Know-how in den Bereichen Big Data (57 Prozent), Industrie 4.0 (46 Prozent), Cloud Computing (45 Prozent), Social Media(41 Prozent), Apps und mobile Websites (38 Prozent).
- Häufig gesucht wurden auch Anwendungsbetreuer und Administratoren (21 Prozent).
- Ebenfalls häufig erfolglos war die Suche nach IT-Sicherheitsexperten (20 Prozent) sowie IT-Beratern (19 Prozent).
Welche IT-Fachkräfte suchen die Anwenderunternehmen?
- Am häufigsten gesucht wurden mit 33 Prozent Anwendungsbetreuer und Administratoren.
- Ebenfalls gesucht wurden Software-Entwickler (30 Prozent).
- Schließlich stieg auch die Nachfrage nach IT-Sicherheitsexperten (20 Prozent, plus drei Prozent gegenüber 2016).
Digitalkompetenz bei allen Kandidaten wichtiger
Und noch ein wichtiges Ergebnis zeigte die Studie: Digitalkompetenz wird in Unternehmen nicht mehr nur von IT-Spezialisten, sondern von allen Mitarbeitern gefordert. Immerhin 89 Prozent der befragten Betriebe gab an, dass Digitalkompetenz in Zukunft gleichrangig neben Fach- und Sozialkompetenz stehen wird. Sieben Prozent der Firmen vertritt gar die Ansicht, dass sich Digitalkompetenz zukünftig zur wichtigsten Kompetenz der Mitarbeiter entwickeln wird.
Über die Studie
Im Rahmen der BITKOM-Studie wurden im Herbst des vergangenen Jahres 1.530 Geschäftsführer und Personalchefs von Unternehmen aus allen Branchen befragt.
Unsere Quellen und mehr Informationen
www.personalwirtschaft.de/recruiting/
www.bitkom.org
www.bitkom.org (Zentrale Ergebnisse der Studie als PDF)