Kleinere und mittelständische Betriebe große Verlierer des Fachkräftemangels

Kleinere und mittelständische Betriebe große Verlierer des FachkräftemangelsDer deutschen Wirtschaft geht es gut. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften ist hoch. Immer mehr KMU haben unter diesen Bedingungen Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden. Gerade kleinere Firmen werden besonders hart vom Fachkräftemangel getroffen, wie eine neue Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (iwd) zeigt. KMU haben demnach fast doppelt so häufig Probleme, freie Stellen zu besetzen, wie große Betriebe. Sie sind die großen Verlierer des Fachkräftemangels. Die Gründe für die wachsenden Probleme bei der Talentrekrutierung sind allerdings bei kleineren, mittleren und größeren Betrieben die gleichen.

Bewerberlücke – Die Fakten

  • 38 Prozent der Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten haben Schwierigkeiten, freie Stellen zu besetzen.
  • Bei Betrieben mit 50 bis 249 Beschäftigten sind es sogar 43 Prozent, die Probleme bei der Stellenbesetzung haben.
  • Firmen mit 250 und mehr Beschäftigten haben hingegen nur zu 23 Prozent Probleme bei der Besetzung von Vakanzen.

Welche Gründe nennen betroffene Unternehmen für die Schwierigkeiten bei der Besetzung freier Stellen?

  • 67 Prozent sagen: Zu wenige Bewerber.
  • 51 Prozent beklagen die unzureichende Bewerberqualifikation.
  • 34 Prozent geben an, dass die Bewerber die Arbeitsbedingungen nicht akzeptieren würden.
  • 33 Prozent der betroffenen Unternehmen gaben an, die Bewerber hätten zu hohe Gehaltsforderungen.

Verlierer des Fachkräftemangels: Welche Nachteile hat der Bewerbermangel für KMU?

Fast jede dritte Personalsuche muss bei Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten abgebrochen werden. Bei mittleren Firmen sind es acht Prozent der gestarteten Personalsuchen; in großen Betrieben hingegen nur drei Prozent.

Wenn kleinere Unternehmen unter diesen schwierigen Bedingungen Mitarbeiter für sich gewinnen möchten, müssen sie laut iwd-Studie häufig Kompromisse eingehen.

  • 17 Prozent zahlen mehr Gehalt als geplant.
  • 13 Prozent nehmen auch Kandidaten mit schlechterer Qualifikation.
  • 12 Prozent nehmen auch Kandidaten mit einem Mangel an Berufserfahrung.

Große Unternehmen müssen weitaus seltener derartige Kompromisse bei der Stellenbesetzung hinnehmen.

Wie unterstützt der Staat kleine und mittlere Unternehmen bei der Rekrutierung von Talenten?

Das iwd empfiehlt KMU, die staatlichen Unterstützungsangebote stärker wahrzunehmen, um dem Fachkräftemangel wirkungsvoll zu begegnen. Folgende Angebote gibt es aktuell:

  • Bekanntere Hilfsangebote sind das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung www.kofa.de sowie das Portal www.foerderdatenbank.de (der Staat bezuschusst z. B. die Ausbildung von Fachkräften)
  • Unterstützung bietet ebenfalls die Bundesagentur für Arbeit. Die Agentur übernimmt beispielsweise zu 100 Prozent die Weiterbildungskosten für neu eingestellte Mitarbeiter, damit sie besser die Anforderungen der neuen Stelle erfüllen.
  • Staatliche Hilfe gibt es für KMU auch bei der Weiterentwicklung und Professionalisierung der Personalpolitik. Als Beispiel nennt das iwd das Projekt „unternehmensWert:Mensch“. Im Rahmen des Projektes werden bis zu 8.000 Euro für externe Beratungsleistungen übernommen. Mehr Infos unter: www.unternehmens-wert-mensch.de

Unser Tipp: Ein regional verankerter Personaldienstleister wie ERHARD Services kann mit seiner Expertise und seinem Talentpool bei der möglichst zeitnahen Besetzung von Vakanzen helfen.

Quelle und mehr Informationen

Die Studie: Im Rahmen der iwd-Studie wurden 11.600 Betriebe im Jahr 2016 befragt.
www.iwd.de
www.personaldienstleister.de