Zeitarbeit ist unverzichtbar für einen flexiblen Arbeitnehmer

Zeitarbeit auf dem Arbeitsmarkt

Ein wichtiger Teil des deutschen Arbeitsmarktes ist die Zeitarbeit. Dank der Zeitarbeit erhielten bereits zwei Drittel der Zeitarbeitnehmer die Möglichkeit, ihre Arbeitslosigkeit aufzugeben. 20 Prozent der Beschäftigten hatten zuvor keine Beschäftigung oder waren über längere Zeit arbeitslos. Diese Möglichkeit beschafft vielen Personen Arbeit und trägt dazu bei, der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Über die Zeitarbeit haben viele den Wiedereinstieg in das Berufsleben geschafft.

Für eine anhaltende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt ist die Zeitarbeit ganz klar unverzichtbar. Die Personaler schaffen dadurch ebenfalls in ruhigeren Zeiten, die Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit auszugleichen. Aufgrund der benötigten Flexibilität und die zudem stattfindende Sicherung von Stammarbeitsplätzen, wird den Unternehmen so die Möglichkeit gegeben richtig zu reagieren.

 

Woher kommt die Zeitarbeit?

Ursprünglich kommt die Zeitarbeit aus der USA. Bereits 1948 wurde dort die erste Zeitarbeitsfirma mit dem Namen „Manpower“ gegründet. Diese gründeten zwei Anwälte, die auf der Suche nach einer kurzfristig verfügbaren Schreibkraft waren. Sie brauchten diese jedoch nur für den Aufwand eines juristischen Schriftstücks. Kurzfristig konnte ihnen niemand diese Schreibkraft, als einer der ersten Zeitarbeitskräfte, zur Verfügung stellen. Selbst befreundete Firmen konnten den zwei Anwälten nicht helfen. Aus dieser Lücke am Arbeitsmarkt wurde somit die Firma „Manpower“ gegründet. Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich das Konzept in den USA und wurde auch kurz darauf in Europa bekannt. 1956 wurden weitere Büros in London und Paris gegründet und eröffnet. In Deutschland wurde 1960 das erste Zeitarbeitsunternehmen vom Speditionskaufmann Günter Bindan gegründet.

 

Warum ist die Zeitarbeit ein Beschäftigungsmotor?

Der Einsatz von Zeitarbeitern gibt Betrieben die Chance, ihren Betrieb und die Produktion bereits zu Beginn des Aufschwungs hochzufahren. Durch die flexiblen Arbeiter kann das benötigte Personal jederzeit an die vorhandene Auftragslage angepasst werden. Hingegen der Behauptung, Deutschland wäre einer der Spitzenreiter im Ländervergleich, gibt es hier gerade einmal 2,3 Prozent Zeitarbeiter. Deutschland liegt damit eher im Mittelfeld. Eine noch größere Bedeutung in der Zeitarbeit als in herkömmlichen Betrieben haben die Ausbildung und Qualifikation der Arbeiter. Die Branche hat somit einen großen Beitrag bei der Überwindung des Fachkräftemangels.

 

Falsche Vorurteile der Zeitarbeit

Viele Arbeitnehmer gehen davon aus, dass sich Zeitarbeit negativ auf den eigenen Lebenslauf auswirkt. Es gibt aber keinen Grund sich dafür zu schämen. In Studien hat sich gezeigt, dass knapp die Hälfte von befragten Personalern Bewerber als Vorteil ansehen, die schon einmal für eine Zeitarbeit tätig waren. Viele die bereits als Zeitarbeiter gearbeitet haben verfügen nämlich über eine gute Branchenerfahrung.

Bei einem Bewerbungsprozess macht es keinen Unterschied, ob ein Bewerber schon Erfahrung als Zeitarbeiter sammeln konnte oder nicht. Der Lebenslauf muss an dieser Stelle überzeugen.

In Deutschland ist das Arbeitsverhältnis eines Zeitarbeitnehmers klar geregelt. Viele Menschen wissen nicht, wie Zeitarbeit funktioniert. Der Arbeitnehmer ist bei der Zeitarbeitsfirma festangestellt und hat daher auch alle Rechte und Pflichten, wie jeder andere Arbeitnehmer bei einer Firma. Er bekommt Urlaub, Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall und hat den gleichen gesetzlichen Kündigungsschutz wie jeder andere Arbeitnehmer.

 

Rechte und Pflichten der Zeitarbeitsunternehmen

Die Zeitarbeitsfirma zahlt Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung und meldet den Mitarbeiter auch bei der gesetzlichen Unfallversicherung an. Für den Arbeitnehmer ändert sich lediglich das Unternehmen, in dem er als Mitarbeiter eingesetzt wird. Das Zeitarbeitsunternehmen ist jedoch für Gehaltszahlungen, Vertragshandlungen und Fortbildungen zuständig.

Im Zusammenhang mit Zeitarbeit wird immer wieder von moderner Sklaverei und Ausbeutung gesprochen. Bislang halten sich auch immer wieder die Vorurteile, dass Zeitarbeiter weniger verdienen als die Stammbelegschaft des jeweiligen Unternehmens. Dabei muss sich auch das Zeitarbeitsunternehmen an die geltenden Tarifverträge halten und sich zudem an die Qualifikationen und Berufserfahrung der Mitarbeiter orientieren. Der gesetzliche Mindestlohn bestimmt die Lohnuntergrenze, an die sich das Zeitarbeitsunternehmen halten muss. Für entsprechende Branchen: Logistik, Dienstleistung, Metall- und Elektro gibt es Branchenzuschläge. Das Gehalt des Arbeitnehmers der Zeitarbeit wird dadurch mit dem der Stamm-Mitarbeiter ausgeglichen. Zudem wird den Mitarbeitern bei einer professionellen Zeitarbeit die Fahrkosten erstattet und sie bekommen vermögenswirksame Leistungen. Viele Mitarbeiter erhalten darüber hinaus übertarifliche Zahlungen.

Viele Vorurteile bestehen im Bereich, dass Zeitarbeiter keine Rechte hätten. Der Mitarbeiter schließt einen Vertrag mit dem Personaldienstleister und nicht mit dem Unternehmen ab. Dennoch hat ein Zeitarbeiter ähnliche Rechte wie die Stammbelegschaft. Dies ist in dem gesetzlichen Schutzpflichtverhältnis festgehalten. Nicht nur das Stammpersonal, auch Zeitarbeiter müssen über freie Stellen im jeweiligen Unternehmen informiert werden. Ebenso stehen Zeitarbeitern alle vorhandenen Gemeinschaftseinrichtungen des Unternehmens zur Verfügung wie allen Festangestellten.

Weit verbreitet ist das Vorurteil, wer keinen Job-Einsatz hätte, der würde auch kein Geld bekommen. Dies ist nicht korrekt, denn der Zeitarbeiter wird auch bezahlt, wenn kein Einsatz stattfindet. Das Risiko trägt dabei das Zeitarbeitsunternehmen.

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Unsere Quellen und mehr Informationen

www.stuttgarter-zeitung.de
www.ig-zeitarbeit.de
www.personaldienstleister.de