Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt in Deutschland

 

Coronakrise auf den Arbeitsmarkt in Deutschland

Aufgrund der Pandemie wurde der Arbeitsmarkt vor eine große Herausforderung gestellt. Die entstanden Folgen in der Wirtschaft sind enorm. Arbeitslosigkeit und Beschäftigungsverluste konnten zwar mithilfe von massiver Kurzarbeit verhindert werden, jedoch sind von den Auswirkungen der Pandemie einzelne Branchen unterschiedlich stark betroffen. Zum Teil sind die Folgen für den Arbeitsmarkt bis heute noch nicht für die Betroffenen absehbar.

Im Oktober 2021 verbesserte und erholte sich der deutsche Arbeitsmarkt, da die Zahl der Arbeitslosen auf 2,377 Millionen Menschen sank. Die Arbeitslosenquote fiel auf 5,2 Prozent und die Zahl der Kurzarbeit ging zurück. Die Folgen und Auswirkungen der Pandemie sind weiterhin sichtbar.

Besonders stark betroffen sind Betriebe und Branchen, wie Friseure aber auch Gastgewerbe. Sie stehen weiterhin vor einer großen Herausforderung und können aufgrund schwerer finanzieller Einbrüche auch dieses Jahr weniger Lehrstellen anbieten als bislang. Ebenfalls sind Hotels, Gaststätten, Reiseveranstalter, weitere körperliche Dienstleistungen, Möbelhersteller und Kultureinrichtungen betroffen.

 

Die Folgen des Fachkräftemangels

Der Mangel der Fachkräfte macht sich deutlich bemerkbar und steigt auf dem Arbeitsmarkt immer mehr an. Firmen sind nicht mehr in der Lage Aufträge anzunehmen, was dazu führt, dass bereits angestellte Fachkräfte länger und mehr arbeiten müssen.

Aus Sicht der deutschen Wirtschaft nehmen die Personalengpässe weiterhin stark zu und in den folgenden Jahren dürften sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt noch verstärken. Die Personalknappheit beschränkt sowohl die Produktion als auch das Dienstleistungsangebot. Firmen können kaum gegen den Mangel ankämpfen und die entstehenden Folgen sind gravierend.

Durch den Fachkräftemangel können Arbeitgeber und Firmen die Hälfte der Stellen nicht mehr besetzen. Laut verschiedenen Umfragen können ca. 51 Prozent, aufgrund fehlenden passenden Personals, nicht besetzt werden. Am meisten davon betroffen sind Branchen, wie im Bau, in der Gesundheitswirtschaft und im Maschinenbau. Gemeinsam bilden diese Branchen eine große Lücke am Arbeitsmarkt, welche bei der zukünftigen Beschäftigung von Arbeitslosen ein Schwerpunkt werden kann. Neben den größeren Branchen sind aber auch kleine und mittelständische Unternehmen mit Fachkräftemangel betroffen.

 

Wie sieht die künftige Entwicklung aus?

Jährlich gehen ca. 350.000 Beschäftigte in Rente, das sind mehr als junge Leute ins Berufsleben eintreten. Unternehmen gehen davon aus, dass ca. 85 Prozent den Fachkräftemangel bemerken werden. Es wird sogar von 43 Prozent der Firmen damit gerechnet, dass sie künftig ihr Angebot verringern müssen oder sogar Aufträge verlieren, weil ihnen das notwendige Personal fehlt.

 

Mögliche Auswirkungen auf die unterschiedlichen Branchen

IT-Experten: Angenommen ein mittelständisches Unternehmen ist stärker von der Pandemie betroffen, als andere. Das Unternehmen möchte aufgrund der Pandemie die Geschäftsprozesse digitalisieren und auf einen Fachmann zurückgreifen. Durch den Fachkräftemangel in der IT wird dem Unternehmen das Beschaffen eines IT-Experten erschwert.

Logistik: Fehlende LKW-Fahrer und Beschäftigte im Logistikbereich, bringen industrielle Produktionsprozesse ins Stocken. Die notwendigen Vorprodukte können durch das Fehlen von LKW-Fahrern oder Lageristen nicht mehr rechtzeitig geliefert werden. Es kommt zu Lieferengpässen.

Einzelhandel: Regale im Einzelhandel bleiben leer, da die Lieferkette durch Fachkräftemangel in der Logistik unterbrochen wird.

Handel & Gastronomie: Der Handel und die Gastronomie verkürzen Öffnungszeiten oder führen zusätzliche Ruhetage ein, wenn der Personalmangel zu hoch ist. Sie haben außerdem das Risiko die Attraktivität in verschiedenen Regionen zu verlieren.

Handwerk: Handwerker könnten Probleme bekommen, da weniger gebaut wird oder aufgrund des Klimawandels. Handwerker müssen sich zukünftig auf energetische Sanierungen spezialisieren.

In vielen und nahezu allen Branchen macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar. Firmen erwarten, dass Ihre Mitarbeiter länger und mehr arbeiten, um vorhandene Aufträge abzuarbeiten, Lieferfristen einzuhalten und Geschäftszeiten aufrechtzuerhalten. Für den Ausgleich von Engpässen im Handel, Bau und der Industrie, soll zukünftig in den Bereichen mehr ausgebildet werden. Eine weitere Chance, die sich am Arbeitsmarkt ergibt, um die Lücke von wichtigen Fachkräften zu schließen.

 

Welche Maßnahmen können gegen den Fachkräftemangel ergriffen werden?

Ausbildung im eigenen Betrieb:

Viele Betriebe bilden bereits ihre eigenen Fachkräfte im Betrieb aus und übernehmen diese nach der Ausbildung, um den vermehrten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es sollte jedoch bedacht werden, dass der Einstieg ins Berufsleben für Jugendliche immer schwerer wird.

Weiterbildungen für bestehende Mitarbeiter:

Weiterbildungen sind für gute Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt enorm wichtig. Eine Weiterentwicklung hilft nicht nur dem eigenen Mitarbeiter, sondern auch dem ganzen Unternehmen. Mehr Bereiche können abgedeckt werden und neue Prozesse entstehen.

Fachkräfte aus dem Ausland:

Fachkräfte in der Logistik, wie LKW-Fahrer kommen häufig aus dem Ausland und sind stark umworben. Für das eigene Unternehmen bietet sich eine Möglichkeit, zuverlässige Fachkräfte aus dem Ausland zu engagieren und dem Mangel entgegenzuwirken.

Quelle und mehr Informationen

www.sueddeutsche.de
www.iwd.de